Die Mengener Freuden gingen zu Ende und dann wurde es ernst
Die Woche in Mengen bis zum Abreisetag, am 12.07.2014 hatten wir gemeinsam mit Frohsinn, gesund und munter gut verbracht.
Lindie war mit ihrem Nico per gemieteten Rädern auch die rund zehn Kilometer zum Rimsinger Baggersee auf der westlichen Seite vom Tuniberg gefahren und konnten dort, wie die meisten vielen Baggerseetouristen aus nah und fern auch bei schönem, warmen Wetter das dortige Schwimmen im kristallklaren Baggersee-Wasser genießen. Und zwar auch ohne Badekleidung, weil der Rimsinger Baggersee seit vielen Jahren in der Dreiändereck-Region zwischen dem Breisgau mit der Großstadt Freiburg im Breisgau, der Schweizer und der nahen elzässischen-französischen Seite als FKK- Badesee gut bekannt war.
Und meine Person kannte seit meiner Jugend diesen herrlichen Badesee. Mein Vater, der Landdoktor, hatte mich zuweilen ja auch auf seinen vielen Patientenbesuchs-Fahrten mit in die Nähe des Baggersees nach Nieder-oder Oberrimsingen mitgenommen.
Später dann als junger Mopedfahrer ab 16, als Motorrad- und PKW-Fahrer mit Führerschein ab 18 und Student in Freiburg i.Br. habe ich jeden warmen Sonnentag zur Sommerszeit genutzt, um die bekannten Baggerseen in der Region wie den Rimsinger- oder auch den an Freiburg näher gelegenen Opfinger Baggersee zu besuchen.
Während der Mengener Aufenthaltstage besuchten mein Bruder und ich auch den eineinhalb Kilometer von Mengen entfernt gelegenen Mengener Friedhof. Dort besuchten wir die Grabstätte unserer Eltern, und mein Bruder konnte mir die Gräber der in den letzten Jahren zuvor verstorbenen früheren guten Bekannten oder Schulfreunden zeigen.
Und samstags nahm ich auch die Gelegenheit wahr und marschierte in guter Laune wieder die kleinen Strassen und Wege vom Alemannenhof nach Schallstadt-Wolfenweiler, um dort meine guten Bekannten der letzten Jahre auf dem kleinen Wochenmarkt in Schallstadt anzutreffen. Mit denen ei paar Gläser guten „Batzenberger Weisweins“ zu kosten und danach ab 14:00 Uhr zum nahegelegenen „Böttchehof“ zum leckeren Essen mit Bratwürsten und dem besonders guten „Badischen Kartoffelsalat“. Ganz lecker aussehend dann auch die beiden jungen hübschen Service-Damen vom Böttchehof, die ebenfalls an meinem Tisch Platz nahmen, um dort ihre wohlverdiente Mittagsspeise zu verzehren. In guter Laune habe ich die beiden dann auch gefilmt und sie dann auch zum „Schlager- Singen“ und kostenfreiem Wohnen an meinen andalusischen Wohnort nahe Marbella eingeladen. Mein auf YouTube dann erst zwei Jahre später in 2014 hochgeladenes Video wurde Zeuge meiner Offerten.
Meine Monique war an meinem Samstag-Nachmittag nicht dabei, weil sie ja ihre Haartracht in Bad-Krozingen beim Friseur wieder herrichten lassen wollte, was mir ja nicht unangenehm war, weil ich sonst ja nicht so beschwingt meinen Ausflug in alleiniger Freiheit nach Schallstadt- Wolfenweiler getätigt hätte.
Okay, so gingen die Tage im Mengener Alemannenhof vorbei und am Donnerstag, den 12.07.2012 war Abreisetag. Lindie war mit ihrem Nico schon zum Wochenende wieder nach Paris zurückgefahren.
Monique und ich beabsichtigten nun für ein paar Tage die mir von meinem langjährigen „Kumpel“ und Freund Helmut angebotene kleine Zweizimmer-Wohnung nahe Stadtmitte in Freiburg kostenfrei zu nutzen. Ich war schon früher, das heißt vor Jahrzehnten schon mehrmals in dieser Wohnung zu Gast. Helmut wohnte auch schon seit Jahrzehnten bei seiner Lebensgefährtin und benutzte seine kleine Eigentumswohnung eigentlich nur an wenigen Tagen im Monat, wenn es gewohnheitsmässig in seinem Lieblings-Stadtviertel, dem „Stühlinger“, halt mal wieder beim Viertele-Trinken und Kartenspielen des Nachts zu lange wurde und er seine Gefährtin mitten in der Nacht nicht unnötig aufwecken wollte.
Also gings am Donnerstag, den 12.07.2012, gegen 11:00 vormittags mit dem hauseigenen „Alemannenhof-Taxi“ und mit dem „Hausmeister“ als Fahrer los Richtung Freiburg. Zuerst fuhren wir zur Wohnung meines Bruders Werner in Schallstadt, wo ich noch ein paar Utensilien, die er in seiner Garage für mich aufbewahrt hatte, mitzunehmen wollte.
Als wir damit fertig waren fuhr der Vermieter der Wohnung meines Bruders, der das zweite Stockwerk seines schönen Zweifamilienstockwerks mit seiner Frau und Kindern bewohnte auf dem Vorplatz an uns vorbei. Er kam aus seiner eigenen Garage im Untergeschoß seines Hauses.
Der jüngere Mann, namens Michael, eine Generation jünger als ich, war mir von meinen mehrmaligen und zeitweise auch mehrwöchigen Aufenthalten in der Wohnung meines Bruders auf freundliche, ruhige, sympathische Weise bekannt. Insbesondere schätzte ich seinen Vater Hans als besonders sympathisch ein, der hinter einem schönen Obstgarten hinter Michael´s Haus auch mit seiner Frau ein schönes Anwesen bewohnte.
Nun, der Sohn Michael fuhr ohne anzuhalten an uns zur Straße vorbei. Er hatte mich und meine Monique ja gesichtet. Ja leider, denn was ich damals noch nicht wußte, war der Umstand, dass Michael in seiner beruflichen Tätigkeit als Oberkommissar beim Landeskriminalamt in Freiburg meine „Akten“ als per Haftbefehl seit März des Jahres 2012 von der Staatsanwaltschaft Freiburg gesuchten „Anlagebetrügers“ auch auf seinem Schreibtisch hatte.
Ja, und Michael war wohl auf dem Wege zu seiner Arbeit. Von einem seiner Zimmer im Obergeschoß hatte er vermutlich schon uns vor der Garageneinfahrt meines Bruders sichten können. Und natürlich auch die große Werbeaufschrift vom „Landgasthof Alemannenhof“ auf unserem „Taxi“.
Folglich erklären sich daraufhin auch die weiteren „Vorkommnisse“ an diesem sehr interessanten Mittag.
Unser „Alemannenhof-Taxi- Fahrer“ fuhr uns, – meine Monique und mich, nach Freiburg zur Wohnadresse meines Freundes Helmut. Dort angekommen schafften wir dann unser Gepäck in den dritten Stock in die kleine Wohnung von Helmut.
Wir wollten ja nur für ein paar Tage dort bleiben. Doch Monique war spontan gleich dagegen. Die Wohnung roch nach altem Raucher-Qualm, denn mein alter „Kumpel“ Helmut war trotz seiner damaligen 75 Lebensjahren immer noch ein sehr aktiver Kettenraucher mit gut zwei Schachteln Zigaretten pro Tag, wie er mir mitteilte.
Ja, der Horst war für mich immer ein „Phänomen“, der trotz seiner sportlichen Inaktivitäten und seines beachtlichen Nikotinkonsums ein beachtliches Lebensalter erreicht hatte. Andere gute Bekannte oder so genannte gute „Freunde“, die ebenfalls dem „starken Nikotingenuß“ verfallen waren, hatten schon um die 50 oder auch ein paar Jahre älter das „Zeitliche gesegnet“.
Dass es Helmut trotz vorgenannter schlechter Voraussetzungen für ein höheres Lebensalter immer noch ohne Schlaganfall oder Herzinfarkt bislang gut über die Runden gekommen ist, kann ich mir mit seiner natürlich gegebenen Wesenseigenschaft mit seinem ihm eigenen natürlichen Frohsinn erklären. Ja, der Helmut brachte es fertig, die normalerweise anfallenden Lebensprobleme, wie beispielsweise seine frühere Scheidung und Trennung von Frau und seinen beiden Söhnen „auf seine leichten Schultern zu nehmen“. So kannte ich ihn immer seit mehr als vierzig Jahren als gut und humorvoll, positiv gestimmten und zugleich früher auch noch als sehr gut aussehenden, groß gewachsenen Mann, dem eher zum Lachen als zum Traurigsein zumute war.
Und ein Kostverächter des guten „Badischen Weins“ war er nie, was ich ebenfalls auch von meiner Person behaupten kann. Doch zum guten Helmut und unseren auch gemeinsam durchlebten interessanten Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht, kann ich später in meinen biografischen Tagebüchern noch einiges schreiben.
Jetzt ist es jedoch Zeit, meine und die für meine Monique auch, sehr unangenehmen Erfahrungen an diesem besagten Donnerstag-Mittag zu berichten.
Als wir beide am Diskutieren über die Vor-und Nachteile dieser Wohnung waren, klingelte es an der Wohnungstüre. Ich ging zur Türe, öffnete diese jedoch noch nicht. Wir hörten die Stimme eines Mannes gut durch das geöffnete Schlafzimmer-Fensterchen, durch das ich allerdings nicht nach außen zum offenen Etagen-Flur schauen konnte, weil es sich im rechteckigen Fenster-Kleinformat an der oberen Wandseite des auch kleinen Schlafzimmerchens befand. Die Männerstimme ließ laut vernehmlich verlauten, dass sie ein „Kurier-Päckchen“ für den Nachbar nebenan habe und ob wir dieses nicht bei uns kurzzeitig aufbewahren könnten.
Nun, da konnte ich bei dieser annehmbaren Begründung ja nicht „Nein“ sagen und öffnete die Türe.
Und folglich weiß der Leser nunmehr schon im voraus, was uns dann blühte. Und darüber schreibe ich dann in den nächsten Tagen mehr.
Herzlichst Autor Herbert E. Löser
Neueste Kommentare