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Die Mengener Freuden gingen zu Ende und dann wurde es ernst

Die Woche in Mengen bis zum Abreisetag, am 12.07.2014 hatten wir gemeinsam mit Frohsinn, gesund und munter gut verbracht.

Lindie war mit ihrem Nico per gemieteten Rädern auch die rund zehn Kilometer zum Rimsinger Baggersee auf der westlichen Seite vom Tuniberg gefahren und konnten dort, wie die meisten vielen Baggerseetouristen aus nah und fern auch bei schönem, warmen Wetter das dortige Schwimmen im kristallklaren Baggersee-Wasser genießen. Und zwar auch ohne Badekleidung, weil der Rimsinger Baggersee seit vielen Jahren in der Dreiändereck-Region zwischen dem Breisgau mit der Großstadt Freiburg im Breisgau, der Schweizer und der nahen elzässischen-französischen Seite als FKK- Badesee gut bekannt war.

Rimsinger FKK-Baggersee

Rimsinger FKK-Baggersee

Und meine Person kannte seit meiner Jugend diesen herrlichen Badesee. Mein Vater, der Landdoktor, hatte mich zuweilen ja auch auf seinen vielen Patientenbesuchs-Fahrten mit in die Nähe des Baggersees nach Nieder-oder Oberrimsingen mitgenommen.

Später dann als junger Mopedfahrer ab 16, als Motorrad- und PKW-Fahrer mit Führerschein ab 18 und Student in Freiburg i.Br. habe ich jeden warmen Sonnentag zur Sommerszeit genutzt, um die bekannten Baggerseen in der Region wie den Rimsinger- oder auch den an Freiburg näher gelegenen Opfinger Baggersee zu besuchen.

Während der Mengener Aufenthaltstage besuchten mein Bruder und ich auch den eineinhalb Kilometer von Mengen entfernt gelegenen Mengener Friedhof. Dort besuchten wir die Grabstätte unserer Eltern, und mein Bruder konnte mir die Gräber der in den letzten Jahren zuvor verstorbenen früheren guten Bekannten oder Schulfreunden zeigen.

Grab Eltern Dr. Ernst Loser und Margarete Löser

Grab Eltern Dr. Ernst Loser und Margarete Löser

Und samstags nahm ich auch die Gelegenheit wahr und marschierte in guter Laune wieder die kleinen Strassen und Wege vom Alemannenhof nach Schallstadt-Wolfenweiler, um dort meine guten Bekannten der letzten Jahre auf dem kleinen Wochenmarkt in Schallstadt anzutreffen. Mit denen ei paar Gläser guten „Batzenberger Weisweins“ zu kosten und danach ab 14:00 Uhr zum nahegelegenen „Böttchehof“ zum leckeren Essen mit Bratwürsten und dem besonders guten „Badischen Kartoffelsalat“. Ganz lecker aussehend dann auch die beiden jungen hübschen Service-Damen vom Böttchehof, die ebenfalls an meinem Tisch Platz nahmen, um dort ihre wohlverdiente Mittagsspeise zu verzehren. In guter Laune habe ich die beiden dann auch gefilmt und sie dann auch zum „Schlager- Singen“ und kostenfreiem Wohnen an meinen andalusischen Wohnort nahe Marbella eingeladen. Mein auf YouTube dann erst zwei Jahre später in 2014 hochgeladenes Video wurde Zeuge meiner Offerten. Landgasthof Böttchehof in Schallstadt-Wolfenweiler

Meine Monique war an meinem Samstag-Nachmittag nicht dabei, weil sie ja ihre Haartracht in Bad-Krozingen beim Friseur wieder herrichten lassen wollte, was mir ja nicht unangenehm war, weil ich sonst ja nicht so beschwingt meinen Ausflug in alleiniger Freiheit nach Schallstadt- Wolfenweiler getätigt hätte.

Okay, so gingen die Tage im Mengener Alemannenhof vorbei und am Donnerstag, den 12.07.2012 war Abreisetag. Lindie war mit ihrem Nico schon zum Wochenende wieder nach Paris zurückgefahren.

Monique und ich beabsichtigten nun für ein paar Tage die mir von meinem langjährigen „Kumpel“ und Freund Helmut angebotene kleine Zweizimmer-Wohnung nahe Stadtmitte in Freiburg kostenfrei zu nutzen. Ich war schon früher, das heißt vor Jahrzehnten schon mehrmals in dieser Wohnung zu Gast. Helmut wohnte auch schon seit Jahrzehnten bei seiner Lebensgefährtin und benutzte seine kleine Eigentumswohnung eigentlich nur an wenigen Tagen im Monat, wenn es gewohnheitsmässig in seinem Lieblings-Stadtviertel, dem „Stühlinger“, halt mal wieder beim Viertele-Trinken und Kartenspielen des Nachts zu lange wurde und er seine Gefährtin mitten in der Nacht nicht unnötig aufwecken wollte.

Also gings am Donnerstag, den 12.07.2012, gegen 11:00 vormittags mit dem hauseigenen „Alemannenhof-Taxi“ und mit dem „Hausmeister“ als Fahrer los Richtung Freiburg. Zuerst fuhren wir zur Wohnung meines Bruders Werner in Schallstadt, wo ich noch ein paar Utensilien, die er in seiner Garage für mich aufbewahrt hatte, mitzunehmen wollte.

Als wir damit fertig waren fuhr der Vermieter der Wohnung meines Bruders, der das zweite Stockwerk seines schönen Zweifamilienstockwerks mit seiner Frau und Kindern bewohnte auf dem Vorplatz an uns vorbei. Er kam aus seiner eigenen Garage im Untergeschoß seines Hauses.

Der jüngere Mann, namens Michael, eine Generation jünger als ich, war mir von meinen mehrmaligen und zeitweise auch mehrwöchigen Aufenthalten in der Wohnung meines Bruders auf freundliche, ruhige, sympathische Weise bekannt. Insbesondere schätzte ich seinen Vater Hans als besonders sympathisch ein, der hinter einem schönen Obstgarten hinter Michael´s Haus auch mit seiner Frau ein schönes Anwesen bewohnte.

Nun, der Sohn Michael fuhr ohne anzuhalten an uns zur Straße vorbei. Er hatte mich und meine Monique ja gesichtet. Ja leider, denn was ich damals noch nicht wußte, war der Umstand, dass Michael in seiner beruflichen Tätigkeit als Oberkommissar beim Landeskriminalamt in Freiburg meine „Akten“ als per Haftbefehl seit März des Jahres 2012 von der Staatsanwaltschaft Freiburg gesuchten „Anlagebetrügers“ auch auf seinem Schreibtisch hatte.

Ja, und Michael war wohl auf dem Wege zu seiner Arbeit. Von einem seiner Zimmer im Obergeschoß hatte er vermutlich schon uns vor der Garageneinfahrt meines Bruders sichten können. Und natürlich auch die große Werbeaufschrift vom „Landgasthof Alemannenhof“ auf unserem „Taxi“.

Folglich erklären sich daraufhin auch die weiteren „Vorkommnisse“ an diesem sehr interessanten Mittag.

Unser „Alemannenhof-Taxi- Fahrer“ fuhr uns, – meine Monique und mich, nach Freiburg zur Wohnadresse meines Freundes Helmut. Dort angekommen schafften wir dann unser Gepäck in den dritten Stock in die kleine Wohnung von Helmut.

Wir wollten ja nur für ein paar Tage dort bleiben. Doch Monique war spontan gleich dagegen. Die Wohnung roch nach altem Raucher-Qualm, denn mein alter „Kumpel“ Helmut war trotz seiner damaligen 75 Lebensjahren immer noch ein sehr aktiver Kettenraucher mit gut zwei Schachteln Zigaretten pro Tag, wie er mir mitteilte.

Ja, der Horst war für mich immer ein „Phänomen“, der trotz seiner sportlichen Inaktivitäten und seines beachtlichen Nikotinkonsums ein beachtliches Lebensalter erreicht hatte. Andere gute Bekannte oder so genannte gute „Freunde“, die ebenfalls dem „starken Nikotingenuß“ verfallen waren, hatten schon um die 50 oder auch ein paar Jahre älter das „Zeitliche gesegnet“.

Dass es Helmut trotz vorgenannter schlechter Voraussetzungen für ein höheres Lebensalter immer noch ohne Schlaganfall oder Herzinfarkt bislang gut über die Runden gekommen ist, kann ich mir mit seiner natürlich gegebenen Wesenseigenschaft mit seinem ihm eigenen natürlichen Frohsinn erklären. Ja, der Helmut brachte es fertig, die normalerweise anfallenden Lebensprobleme, wie beispielsweise seine frühere Scheidung und Trennung von Frau und seinen beiden Söhnen „auf seine leichten Schultern zu nehmen“. So kannte ich ihn immer seit mehr als vierzig Jahren als gut und humorvoll, positiv gestimmten und zugleich früher auch noch als sehr gut aussehenden, groß gewachsenen Mann, dem eher zum Lachen als zum Traurigsein zumute war.

Und ein Kostverächter des guten „Badischen Weins“ war er nie, was ich ebenfalls auch von meiner Person behaupten kann. Doch zum guten Helmut und unseren auch gemeinsam durchlebten interessanten Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht, kann ich später in meinen biografischen Tagebüchern noch einiges schreiben.

Jetzt ist es jedoch Zeit, meine und die für meine Monique auch, sehr unangenehmen Erfahrungen an diesem besagten Donnerstag-Mittag zu berichten.

Als wir beide am Diskutieren über die Vor-und Nachteile dieser Wohnung waren, klingelte es an der Wohnungstüre. Ich ging zur Türe, öffnete diese jedoch noch nicht. Wir hörten die Stimme eines Mannes gut durch das geöffnete Schlafzimmer-Fensterchen, durch das ich allerdings nicht nach außen zum offenen Etagen-Flur schauen konnte, weil es sich im rechteckigen Fenster-Kleinformat an der oberen Wandseite des auch kleinen Schlafzimmerchens befand. Die Männerstimme ließ laut vernehmlich verlauten, dass sie ein „Kurier-Päckchen“ für den Nachbar nebenan habe und ob wir dieses nicht bei uns kurzzeitig aufbewahren könnten.

Nun, da konnte ich bei dieser annehmbaren Begründung ja nicht „Nein“ sagen und öffnete die Türe.

Und folglich weiß der Leser nunmehr schon im voraus, was uns dann blühte. Und darüber schreibe ich dann in den nächsten Tagen mehr.

Herzlichst Autor Herbert E. Löser

WIE es begann: mein Leben mit vielen Hochs und Tiefs

Hier nun mit Herberts Tagebuch-Rückblick vom 02.08.2012

WIE es begonnen hat.

Landgasthof Alemanenhof in Mengen

Landgasthof Alemannenhof in Mengen

Herbert trabte etwas auf einer kleinen Teerstrasse an Mais-und abgeernteten Spargelfeldern entlang vom „Landgasthof Alemannenhof“ Richtung Schallstadt.

Es war so morgens um acht Uhr, und er schreibt den 10. Juli 2012.

Wie meistens war er im Hotelzimmer des sehr netten Landgasthofes im Ortsteil Mengen der Gemeinde Schallstadt-Mengen in den frühen Morgenstunden so um sechs Uhr aufgestanden. So leise wie möglich, denn die neben ihm schlummernde Monique schlief wie üblich bis nach neun Uhr weiter.

Monique war seit fast fünfzehn Jahren seine Lebenspartnerin und wenn sie nicht ihre übliche Nachtruhe von gut zehn Stunden regelmässig pflegen konnte, war sie beim Aufstehen „grätig“ oder halt nicht gut gelaunt.

So konnte Herbert in aller gebotenen Ruhe seine Toilettenrituale erledigen, schlich dann aus dem Schlafzimmer und brachte dann unten im großen Restaurant seinen Laptop in Gang.

  • Dabei erfreuten ihn zuerst der rasch gelungene Internet-Zugriff per WiFi und zum anderen dann auch sein parallel geschalter Ausblick vor Ort ein paar Meter weiter zum wohlgeformten Po der vor ihm staubsaugenden deutschstämmigen Reinigungsangestellten, deren Po nur in knielangen, wollenen, dünnen Strumpfhosen verpackt war.

Immerhin beflügelte das zwischenzeitliche Hinschauen zum Staubsauger-Ritual der adretten jungen Angestellten seine rund einstündige Internet-Arbeit mit der üblichen Sichtung, Bearbeitung und Löschung von Werbemails.

Und danach ging´s zum oben bereits kurz aufgeführten Frühsport. Vorbei an alten und jungen Kirschbäumen, von denen er sich schon als junger Knabe die leckeren Früchte munden ließ. Vor allem die großen rot-gelben Herzkirschen hat er heute noch in bester bildhafter Erinnerung.

Ja, und diese Kirschbaumreihe stand damals nur etwa 250 Meter in der Nähe seines Elternhauses, welches auf einer kleinen Anhöhe an der Strassenkreuzung von Schallstadt-Mengen und von Tiengen nach dem Kurort Bad- Krozingen, stand. Allerdings gibt es heute diese Kirschbaumreihe noch, während sein Elternhaus heute modernen Einfamilienhäusern auf dem Grundstück der ehemaligen „Erbengemeinschaft“ gewichen ist.Blog folgen.DankeUnd auch nur zirka 250 Meter vom „Alemannenhof“ entfernt, an der Strasse von Schallstadt nach der zweieinhalb Kilometer entfernten Nachbargemeinde Munzingen gelegen, das stattlich große Pfarrhaus der Evangelischen Gemeinde Mengen. Im ersten Stockwerk dieses Pfarrhauses durchlebte der junge Herbert vom sechsten Lebensjahre an seine Knabenjahre drei Jahre lang bis zum Umzug danach ins dritte Stockwerk der Sparkasse Mengen; heute als Sparkasse Staufen-Mengen benannt.

Und gegenüber des Pfarrhauses, indem Herbie mit seinen Eltern, dem „Landdoktor“ Dr. Ernst Löser und seiner lieben Mutter Margarete, die als 19-Jährige ihn als Erstgeborenen während den Weltkriegsjahren im Krankenhaus der Stadt Waldshut am Hochrhein geboren hat.

Seine bildhübsche, groß und schlank gewachsene Mutter lebte damals als „Fabrikanten-Tochter“ in einer schmucken und im Schwarzwaldhof-Stil erbauten Villa auf der Anhöhe des Schloßberges von Hauenstein, der damals mit zirka 200 Einwohner zählenden kleinsten Stadt Deutschlands.

Und unterhalb der Schlossberg-Anhöhe, im Flußtal, hatte Anfang des 20. Jahrhundertes, ihr leiblicher Vater als Ingenieur seine patentierten Ofenrohr-Herstellungsmaschinen erbaut. Die Fabrikgebäude stehen heute noch und in gut 100 Metern Höhe auch das damals schon bestehende Eisenbahnviadukt als Flusstalbrücke für den Schienenverkehr zwischen Basel über Schaffhausen bis Radolfzell am Bodensee.

Die Tochter Margarete hatte damals schon als junge Frau unter chronischen Migräne- Beschwerden gelitten und so dann ihren behandelnden Doktor zunächst als medizinischen Helfer kennengelernt. Dieser verabreichte ihr wie damals aus medizinischen Gründen üblich zur Schmerzlinderung „Valium“.

Und da die starken Migräne-Schmerzen durch diese Behandlung ja nicht aufhörten, sondern immerwährende Schmerzlinderung durch Morphium-Spritzen verlangten, wurde mein Vater dann häufig erbetener, wiederkehrender medizinischer Helfer, ja und dann auch mein Erzeuger in den ersten Kriegsmonaten.

Ja, und dieses medizinische Antischmerz- und Bewusstseinsstimulanz- Heilmittel Morphium behielt dann auch in der späteren familiären Lebensentwicklung bis zu ihrem allzu frühen Sterbensjahr mit ihren 65 Lebensjahren seine Bedeutung, so dass ich es nicht unterlassen konnte, diese bis heute noch in der Medizin angewendeten Morphium-Therapie-Verfahren in meiner Lebensbiografie zu erwähnen. Und vor allem auch deshalb, weil ich vermuten kann, dass ich infolge dieser Morphium-Therapie als werdendes Kind im Mutterleib meinen sicherlich vorhandenen kleinen „Dachschaden“ abbekommen habe.

So entwickelte ich mich von klein auf eben anders als „normale Kinder“, ließ mich schlecht in das soziale Gefüge, wie z.B. regelmässigen Kindergartenbesuch eingliedern und war erinnerungsgemäss immer ein im übertriebenen Sinne geprägter Wahrheits- und Gerechtigkeitsverfechter. Zudem noch als im Sternzeichen Krebs geborener, übersensibler Mensch. So begründe ich mit diesen meinen vorgenannten Wesenseigenschaften den Ursprung meines bereits im Mutterleib erlittenen „Dachschadens“, diesen allerdings auch mehr im humorvoll gemeinten Sinne.

Nachdem ich jedoch als kräftiger, gesunder und neun Pfund schwerer Junge das Licht dieses Kosmos erblicken durfte, musste mein Vater währenddessen alle Kriegsjahre bis 1945 als Stabsarzt in einem Panzerinfanterie-Regiment an der Ostfront verbringen und hat diese auch glücklicherweise unbeschadet an Leib und Seele überlebt. Zwischendurch verbrachte mein Vater seine „Fronturlaubszeiten“ im Kreis seiner Kleinfamilie in Hauenstein.

Vater hatte während seiner Urlaubszeiten auch keinen „Arbeitsmangel“ und konnte mit meiner Mutter auch die schönen, körperlich-seelischen Lebensfreuden genießen. So wurde zwei Jahre später, in 1942, mein Bruder Werner geboren.

Und so kam es, dass nach Kriegsende in 1946 mein Vater seine erste „Landdoktor-Stelle“ erhielt in der Landregion zwischen den Gemeinden Wolfenweiler und Norsingen am Batzenberg, wo der gute „Batzenberger Wein“ erstellt wird und den Tuniberg-Gemeinden Rimsingen, Munzingen, Opfingen bis Waltershofen. Und auf den Tuniberg-Hügeln, mitten in der Rheinebene, wurde und wird bekanntlich auch ein sehr guter Wein hergestellt. So kam es dann auch, dass mein Vater, der täglich angeforderte Landdoktor auch manchen heute noch lebenden ehemaligen Patienten noch als sehr „emphatisch“ und sehr freundlich wirkender „Viertele-Doktor“ namensmässig in guter Erinnnerung ist.Elternhaus von H.E.Löser in Mengen

Foto: Elternhaus des Autors erbaut 1955, abgerissen in 2007.

Und wie ich so leicht in der frischen, sommerlichen Morgenluft auf der kleinen Teerstrasse dahintrabte, die schönen Schwarzwaldhügel vor mir, beispielsweise links im Osten den Kandel, den ich auch schon oft mit dem Mountainbike erklimmt habe, dann in der Mitte den Hausberg von Freiburg i.Br., den Schauinsland, wo ich im Jugendalter das Skilaufen erlernte, dann rechts davon den Belchen, den zweithöchsten Berg und ganz rechts den Blauen.

 

 

Mais-und Spargelfelder auf fruchtbarem Lössboden

Blog folgen.Danke Mais-und Spargelfelder auf fruchtbarem Lössboden

Der Anblick dieser Anhöhen und ich unten in der Rheinebene, ringsum Maisfelder mit Stauden so hoch wie meine Person mit meinen 1,87 Meter Körpergröße. Ich fing an meine Arme weit nach oben und hinten seitwärts auszustrecken und begann frohen Herzens meine Freude zu den schönen Landschaftsbildern meiner alten Heimat herzlich hinaus zu lachen. Ich begann meine nahezu täglichen Lachyoga-Übungen. Das laute „Hinauslachen“ fiel mir heute leicht. Ich lachte mit Frohsinn den schönen Schwarzwaldhöhen entgegen, zu denen ich in meinem langen Leben so vieles zu erzählen habe.

Nach rund zehnminütigem Lachen joggte ich langsam die schmale Strasse Richtung Osten, dem Mooswald entgegen.

Heute joggte ich aber nicht die paar Kilometer zu den Mooswaldmatten hinab, wie ich es sonst oft getan habe. Nicht an den Wiesen vorbei, nicht an Englers Matte vorbei, wo ich als junger Mengener mit 14 Jahren damals mit den anderen Mengener Jungs erstmals Fußball im neu gegründeten Mengener Fussballverein trainieren konnte.

Von der kleinen Anhöhe herab sah ich auch den Mühlenbach und die wenigen Mauerreste der Alten Mengener Mühle und hatte in guter Erinnerung, wie wir Buben und Mädels damals in das kühle, frische Wasser im alten Mühlradbecken gehüpft waren.

MühlenbachJa , und dann der Mühlenbach, der sich vom Schönberg her kommend durch die weiten Wiesenflächen in Richtung Tiengen schlängelte und von dem mein Vater oft erzählte, dass er dort wieder am Fischen war. Nun, dies habe ich ihm weniger geglaubt, denn ich wußte, dass mein Vater im Grunde genommen keiner „Fliege was zur Leid“ tun konnte. Immerhin bekam er, mein Vater, an Stammtischen mit dem Erzählen von seiner „Fischerkunst“ dann auch Anerkennung, während Stammtischkollegen es mehr mit dem Erzählen ihrer in der Region damals wie heute verbreiteten „Jagdkunst“-Erlebnisse zu tun hatten.

Und ich sah wiederum hinüber zum eineinhalb Kilometer auf einer kleinen Anhöhe gelegenen Mengener Friedhof, wo meine Eltern ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.Ich schaute bei diesem schönen Morgenlicht schon nochmals genauer hin, denn ich wusste, dass ich vielleicht nicht mehr so schnell oder überhaupt nie mehr meinen alten Heimatort besuchen würde.

So joggte ich dann langsam an Wegen entlang von abgeernteten Spargelfeldern wieder zum Alemannenhof zurück, wo meine Monique zunächst mal schimpfte, weil sie frühmorgens, sie meinte damit so gegen halb neun vom Autolärm vor dem Hotel gestört worden war.

„Hauptsache, sie schimpft nicht über mich“, habe ich mir spontan gedacht, denn gestern Abend hatte ich mir beim Besuch des Mengener Alemannenhocks, also einem jährlichen, traditionellen, dreitägigen Dorffest in Erinnerung an die hier mal lebenden Vorfahren, die Alemannen, mich leicht „versündigt.“ So habe ich mir, wo ich doch alleine am frühen Abend in Begleitung unseres kleinen „Manu“, einem jungen weissen Westy-Hundchen war, beim Fest ein paar Viertele guten Mengener Weins vom Tuniberg munden lassen.

Als „alter Alemanne“, der ich doch einiges an guten Viertele vertragen kann, bin ich aber auch nach meinem Kurzvergnügen mit dem kleinen Mano ins Hotel zurückgekommen, wo die groß und prächtig gewachsene, hübsche, blonde Hundemami Lindie, die 33-jährige Tochter meiner Monique, etwas ungeduldig auf uns beide gewartet hat.

Lindie war mit dem Westy Mano einen Tag zuvor von ihrem Zuhause in Paris mit modernem Schnellzug nach Basel und von dort mit dem Regiozug nach Bad-Krozingen, sowie dann zuletzt mit dem Taxi die fünf Kilometer nach Mengen angereist.

Und es waren Monique mit Tochter Lindie, die schon im Juno als Überraschung für mich für sieben Tage den Landgasthof Alemannenhof gebucht hatten. Sie wußten ja um diesen meinen Heimatort. Tochter Lindie lebt schon seit ein Dutzend Jahren in eigener Wohnung in bester Lage in Paris und will von dort auch nicht mehr weg.

Monique und ich waren auch schon einige Male dort in Paris und für mich war es dort immer mit am schönsten, mit dem Hundchen Pimpsi in den nur eineinhalb Kilometer entfernten Bois der Boulogne zu joggen, wo ich dort mein Sportprogramm verrichten konnte. Aus Paris habe ich auch immer nette Stories in meinen Tagebüchern mitgebracht. Doch was ich als junger Kerl bereits schon in Paris erlebt habe, ist dann eine besondere Story wert.

Nun denn, Monique und ihre Tochter hatten dann an diesem Tage noch einiges im nahen Bad-Krozingen vor, etwas was vor allem des persönlichen guten Aussehens mit frisch hergestellter, neuer Haarpflege beim Friseur zu tun hatte.

Mit 98 in 2012 noch topfit!

Frau Falier mit 98 in 2012 noch topfit!

Da hatten mein zwei Jahre jüngerer Bruder Werner und ich Gelegenheit das große Dorfest, den Alemannenhock, mal ungestört von skeptischen Seitenblicken Monique´s, zu besuchen.

Und gut so, dass ich meinen Bruder dabei hatte, weil dieser ja seit vielen Jahren hier zuletzt im Elternhaus gelebt und danach seit 2007 in der Nachbargemeinde Schallstadt. Und natürlich deshalb die Leute hier besser kennt als ich, wo ich doch schon seit vielen Jahrzehnten aus beruflichen Gründen als verbeamteter Lehrer die auch schöne Bodenseeregion erleben durfte.

So machte Bruder Werner mich auch wieder mit früheren Schulkameraden von der Mengener Schule bekannt.

Mann oh Mann, da gab es nun einige „Wiedersehens-Überraschungen“. In meinen „Kopfbildern“, also in meinen noch vorhandenen „Hirnspeicher-Kapazitäten“ waren da manche Schulkameraden von damals noch als mehr oder weniger „nette Jungs oder Mädels“ in guter, bildhafter Erinnerung. Und jetzt? Leicht nachvollziehbar, nach so vielen Lebensphasen, in denen auch schon manche Schulkameraden von damals in die „ewigen Jagdgründe“ hinweggegangen sind.

So gab es neben spontaner Freude beim Begrüßen und Erinnern nicht nur „Frohsinn“, sondern auch „leidvolles Teilen“ von Mitgefühl und Trauer. Beispielsweise Sybille, damals ein sehr nettes Mädel aus der Nachbarschaft und ich freuten uns, nachdem uns Werner miteinander bekannt gemacht hat. Aus dem netten Mädchen von damals war nun eine reife, ältere, adrettt und gutausehende Frau geworden, die auch herzlich lachen konnte. Sie hielt sich allerdings beim Lachen immer eine Hand vor den Mund, obwohl sie doch gute Zähne hatte. Werner teilte mir dann mit, dass Sybille Zungenkrebs habe.

Ihrem etwas älteren Bruder, drei Jahre jünger als ich, sah man bei der Begrüßung schon augenscheinlich anhand seiner körperlichen Behinderungen an, dass seine Lebensphase schon sehr bald vorüber sein würde.

„Doch wir haben ja noch die junge Generation mit ihrer längeren Lebenserwartung vor sich und Hauptsache, dass wir,- mein Brüderle und ich noch gesund und munter sind,“ sagte ich mir angesichts der vielen jungen und fröhlichen Leute, die an uns vorüberzogen und noch viel Spaß und Freude am Leben haben dürfen.

Und so haben wir, mein Bruder Wendy, so wie ich ihn immer nenne und ich zwecks „Lebensaufmunterung“ ein paar Weinschorle vom guten „Badischen Wein- von der Sonne verwöhnt“ getrunken.

Und wie es im Generationenlauf normal abläuft, füllte sich gegen Abend die Feststrasse mit der jungen Generation und die „Alten“, so wie mein Bruder und ich meldeten sich bei den auf der Terrasse vom „Alemannenhof“ wartenden Damen Monique und Lindie zurück.

Und dann noch die große Überraschung dazu, mit der ich nicht gerechnet habe: Die beiden Damen hatten noch einen sehr groß, kräftig gebauten und sehr gut aussehenden jungen Mann mit knapp über dreißig als ihren „Begleitschutz“ dabei. Nico, den Freund von Lindie, den „Bullen von Paris“, wie ich ihn nannte, weil er auch aktiver „Rugby-Spieler“ einer Pariser Mannschaft war.

Nico war extra zum Wochenende aus Paris mit der „TGV- Schnellbahn“ angereist, um uns und sich natürlich auch, eine besondere Freude zu bereiten, was ihm auch gelungen war.

Direkt neben unserem Tisch auf der Terrasse eine kleine Mauer mit kleinem Gitter-Zaun und gleich dahinter die Weidefläche oder „Pferde-Weide“, ein großes Wiesengelände, die an den dahinter liegenden „Engler-Landwirtschaftshof“ angrenzt.

Pferdeweide vom Englerhof in Mengen neben dem Alemannenhof

Pferdeweide vom Englerhof in Mengen neben dem Alemannenhof

Und zu diesem „Engler-Hof“ hatte ich meinen Zuhörern am Tisch und auch beim morgendlichen Frühstück an gleicher Stelle doch einiges aus meiner Kindheit zu erzählen.

Diesen „Engler-Hof“ habe ich ja aus meinen frühsten Knabenjahren ab dem 6. Lebensjahr in bildhafter Erinnerung. So wohnte ich damals mit meinen Eltern im ersten Stockwerk des evangelischen Pfarrhauses am südlichen Ortseingang von Mengen. Und auf der anderen Straßenseite gegenüber das stattliche Bauernhof-Anwesen der Familie Engler.

Dort verbrachte ich am liebsten meine Freizeit. Und schöne Erinnerungsbilder an diese sehr nette Familiengemeinschaft mit dem damaligen jungen Hof-Chef Ernst Engler mit seiner hübschen jungen Frau Hilde, seiner lieben Mutter und der ledigen, älteren Tante Emilie. Zu den Hofinsassen gehörten die vierbeinigen Hunde, Katzen, Kühe und Pferde. Und ich durfte damals mittels Pferdegespann auf den Wagen mit zur Heu,-Weizen,-Mais und Trauben- Winzerernte am Tuniberg.

Nachträglich kann ich dazu feststellen, dass mich diese naturverbundenen Kindheitsjahre zuerst in „Hauenstein“ am Hochrhein und dann in Mengen inmitten des ländlichen Dorfgemeinschafts-Lebens mich massgeblich mitgeprägt haben.

Vor allem entwickelte sich damals schon stark mein „Gerechtigkeitssinn“ im Zusammenhang meiner ausgeprägten „Tierliebe“ angesichts der zeitlebens angebundenen „Kettenhunde“; dies auch im „Engler-Hof“ und „überall“ im ganzen damals nur etwa 850 Einwohner zählenden Dorf Mengen.

Heutzutage und Generationen später ist ein derartiges und damals noch übliches Verhalten zu Tieren in deutschen Landen nicht mehr üblich, aber „oh je“ kann ich da nur zur „Tierliebe“ von vielen andalusischen Dorfeinwohnern oder Finca-Besitzern sagen.

Nun denn auch hier: Die neue Generation wird´s schon richten. Wir „Alten“ haben den Anfang dazu getan.

Fortsetzung folgt in Bälde

Herzlichst Herbert E. Löser